Der Krumme Pfad

Nachdem er eine ganze Weile lang durch die Stadt gehetzt ist,  und mithilfe seines Handys die Scanner umgangen ist, findet sich Gérald nun endlich am Anfang des Crooked Paths ein. Wie  jedes mal musste er sich komplett durchsuchen lassen bevor er überhaupt den Weg bestreiten dürfte. Die Durchsuchung lies er aber ohne weiteres über sich ergehen. War schließlich nicht das erste Mal. Bei der Frage, waum er bewaffnet sei, rollte er nur den Ärmel hoch und zeigte den zwei Wachen das Drachentattoo und sein Ruf als der Zwillingsdrache übernahm den ganzen Rest. Kurz gab eine der Wachen über einen Kommunikator etwas weiter - jedoch zu leise, als das Riston etwas verstehen könnte -, dann lies man ihn auch schon weiter. Mit ruhigen, sicheren Schritten wandelte er den Pfad entlang, dabei wie immer sich aufmerksam umsehend. Auch hier bot sich das selbe Bild. Krüppel und Bettler, die an den Wänden ihr trauriges Darsein führten, versteckt von der Welt; Diebe und Mörder, die leise miteinander sprachen, was sie wohl als nächstes Anstellen konnten und natürlich auch die Wachen. Gepanzert, Bewaffnet und allesamt Schlecht drauf. Kriegsveteranen, die Zeiten gesehen haben, da schiss Gérald noch in die Windel! Natürlich lies er sich von den Blicken nicht einschüchtern, denn jeder wusste, wer er war. Und die, die es nicht wussten und ihn tatsächlich angingen, die würden es ohnehin schnell bereuen. Mit einer Miene aus Stein und aufmerksamen, bernsteinfarbenen Augen kam er dann auch am zweiten Kontrollpunkt an. Die Hände hatte er in den Hosentaschen, während die Gitarrentasche auf seinem Rücken baumelte. Den Gurt hatte er sich über die Schulter geworfen.
,,Name und Anliegen?" ,bellte ihn eine der Wachen an. Der Mundgeruch war vermutlich noch sehr viel einschüchternder als das Aussehen des Kerls. Mundhygiene war dem wohl ein Fremdwort.
,,Gérald Riston. Ich muss mit Gaz Brewer sprechen und je eher, desto besser." Natürlich war das nicht die ganze Wahrheit. Mit Gaz wollte er schon sprechen, aber sein Hauptanliegen lag bei einem Gespräch mit Rogue, sein Informations Broker. Je weniger allerdings davon wussten, desto besser.
Mit einem verächtlichen Schnauben wurde er schließlich durchgewunken und dem vernichtenden Blick der Wache, begegnete er mit einem provokanten Lächeln, ehe er weiter schritt. Jetzt kam der interessante Part des Crooked Paths. Ab dem zweiten Kontrollpunkt begegnete man mit Pech sogar einigen Nutzern. Die werden nämlich normalerweise schneller durchgelassen und erreichen den Markt schneller. Auch wenn bekannt war, das Riston auch ein Nutzer ist, so wissen die meisten Wachen nichts davon. Und er hatte auch nicht vor das irgendwie zu ändern. Söldner hielten immerhin nur so lange den Mund, solange keiner mehr bezahlte. Mit einem tiefen Seufzen beendet er diesen Gedankengang, ehe er sich dem dritten Kontrollpunkt näherte. Das rote Licht, was den dunklen Tunnel mehr oder minder erhellte, machte ihn langsam ziemlich angespannnt. Blieb zu hoffen das er schnell durchgelassen wurde. Doch bei der Schlange, die sich vor dem dritten Kontrollpunkt gebildet hat, war es wohl kein schnelles Durchkommen. Naja. Vielleicht gab es ja ein paar nette Gesprächspartner, auch wenn er dies bezweifelte.